Tuesday, July 12, 2005

Russischer Militärstützpunkt in Achalkalaki (Kaukasus/Georgien)

Armenien hat keinen territorialen Konflikt mit Georgien, wie etwas Süd Ossetien. Problematisch könnte jedoch sein, dass die Regierung in Tbilisi, die größtenteils von Armeniern bewohnte Provinz Dschawachetien in die Provinz Samtschee eingegliedert hat. Damit wollte man einer eventuellen separatistischen Bewegung entgegenwirken, denn dann zählt die Verwaltungseinheit Samtschee-Dschawachetien eben nur 60% Armenier, und zudem befindet sich die Hauptverwaltung in Achaltsiche. Unangemessen ist jedoch, dass die Justiz und die Polizei rein georgische Angelegenheiten sind, trotzdem die Einwohnerzahl der Armenier in der Überzahl ist.

Zwar bemühte man sich, die dort lebenden Armenier georgisch zu assimilieren, doch das kann wohl als gescheitert angesehen werden, denn weder die junge noch die alte Generation spricht fließend georgisch. Da scheint es wohl auch nicht verwunderlich, dass man den bis 2008 beschlossenen Abzug der russischen Soldaten eher nicht begrüßt. Die russische Militärbasis stand für Lohn, Schutz vor der Türkei und für eine gewisse Stabilität. Die Frage ist, wie sich die Beziehungen in dieser Region entwickeln?

Der ganze Text (CauCaz.com): Die russische Militärbasis schützt uns – vor Arbeitslosigkeit und vor der Türkei (Von François GREMY in Achalkalaki / Am 12/07/2005 / Aus dem Französischen übersetzt von Barbara GRABSKI )

Full Text in englisch: “The Russian military base protects us. From unemployment and from Turkey” [MINORITIES IN JAVAKHETIA] (By François GREMY in Akhalkalaki / On 04/07/2005 / translated by Victoria BRYAN) (Caucasus / Georgia)

Siehe auch in diesem Blog: Die Schließung der russischen Stützpunkte in Georgien verändert das strategische Kräfteverhältnis im Kaukasus

1 comment:

Hans said...

Die Armenier bleiben Armenier und die Georgier auch Georgier. Ab und zu heiratet man untereinander, heute eher selten. Aber bitte, wo ist das Problem ? Die Region ist generell stark vernachlässigt gewesen was sich nun ändern soll, aber nicht sehr leicht zu bewerkstelligen ist. Armenier leben überall in Georgien und historisch gab es in Tiflis über 60% Armenier und dazu Juden und man kam mit den Georgiern immer prächtig aus. Das man eine Autonomie wolle, halte ich für eine nicht ernst gemeinte taktische Spielerei um verstärkte Aufmerksamkeit vom Zentrum in Tiflis zu bekommen, dafür kennen Georgier und Armenier einander zu lange. Die Völker des Kaukasus sollten sich endlich besinnen, dass man nur zusammen glücklich werden kann, dass das Völkergemisch zum Reichtum des Kaukasus beigetragen hat und dass man sich gut ergänzt. Übrigens haben sich viele Armenier in dieser Region in der Folge des Genozids von 1915 dort angesiedelt, auch diese Gastfreundschaft und konkrete Hilfe der Georgier sollte nicht vergessen werden.