Monday, August 08, 2005

Great Game - auch im Kaukasus?

Die Auseinandersetzungen in Zentral Asien wird auch heutzutage wieder "Great Game" genannt.

Eine englische Rezension zu einem Buch von Peter Hopkirk findet man im Anschluss. Das Buch selbst ist ein faszinierender und einsichtsvoller Kommentar. Der Begriff des "Great Game" wurde von Rudyard Kipling in seiner Novelle "Kim" beschrieben, als eine intrigante Ausführung und als eine politische und militärische Maschinerie zwischen dem zaristischen Russland und dem imperialistischen England im 19. Jahrhundert.

Read more in this Blog: The Great Game: The Struggle for Empire in Central Asia by Peter Hopkirk


TASHKENT, am 27. Juli (Reuters) - Die Vereinigten Staaten dürfen ihre Basen in Kirgistan erstmal behalten. Sicher wird die USA jedoch neuen Herausforderungen gegenüberstehen. 2001 hat sich Washington die stillschweigende Zustimmung des ehemaligen kolonialen Herrschers Russland zugesichert bekommen, und hat Truppen in Kirgistans und Usbekistans - einmal der kaiserliche Hinterhof von Moskau - stationiert, um seine militärischen Bemühungen in Afghanistan zu unterstützen.

Moskau möchte sich jedoch wieder einbringen, da der Verdacht sich breit macht, dass Washington - verbunden mit der Unterstützung von "Samtenen Revolutionen" in den ehemaligen Sowjet Ländern , sich zu sehr engagiert.

Washington geht es um den Einfluss in einem Gebiet, um einen Rauschgiftkreuzung voranzutreiben. Darüberhinaus ist Zentralasien für Amerika eine wichtige Startrampe für die USA, um auf die Reste der Taliban anzugreifen. Zudem geht es aber auch um die größten Ölfunde der Welt in den letzten Jahrzehnten.


Jetzt tritt wieder eine Abkühlung in den Beziehungen zu Washington ein. Vier von fünf der ehemaligen Sowjet Staaten in Zentral-Asien fragen danach, wann die USA ihre Truppen abziehen würde.

SAMTE REVOLUTIONEN
In den vergangenen 20 Monaten haben populäre Revolutionen langdienende führende Politiker in den ehemaligen Sowjetstaaten Georgien, Ukraine und Kirgistans abgesetzt. Im März ist der Kirgise Askar Akayev nach Russland aufgrund gewalttätiger Proteste geflohen.


Moskau wurde daraufhin unruhig, was die politische Lage in Zentralasien betrifft. Washington dagegen verweigert auch die Verantwortung dafür, dass sie die Revolutionen angezettelt hätte.

In der Welt bezweifelt man jedoch mittlerweile, dass Amerika für politische Stabilität sorgen könnte. Die Interessen Moskaus und Pekings werden dabei nicht sonderlich beachtet. Die USA betreibt ihre Initiativen ausschließlich es aus eigenem Interesse.

NEUES "GROSSES SPIEL"?
Das Tauziehen von Washington mit Moskau hinsichtlich des Einflusses in Zentral-Asien erinnert an das 19. Jahrhundert. Das "Großer Spiel" war damals die Rivalität zwischen Russischen Reich und dem Britischen Empire. Heute scheint Peking bereit zu sein, an dem "Great Game" teilzunehmen.
Usbekistan, dass mit seinen Truppen, die etwa 500 Zivilisten in einem Aufstand in der Stadt von Andizhan getötet hat, wird jetzt von Russland und China umarmt. Die Beziehungen zwischen Usbekistan und den USA sind daraufhin etwas angespannt, da im Vorfeld Amerika über diesen Fall eine Untersuchung forderte.

Read full text (Reuters): ANALYSIS-New "Great Game" defies U.S. interests in C.Asia (By Shamil Baigin)


Background
CRISIS PROFILE: Afghanistan still the ‘sick man’ of Asia
CRISIS PROFILE: Death and displacement in Chechnya
CRISIS PROFILE-Why is tension resurfacing in Georgia?

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