Thursday, November 03, 2005

Georgien: Bedenkliche Einkommenlücke zwischen Reichtum und Armut
Von M. Alkhazashvili (Übersetzung von Rappo)

Armut ist das größte Problem Georgiens, und bis sich nicht die Lage verbessert, wird es unmöglich sein, Demokratie erfolgreich zu entwickeln.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben sich für die meisten Menschen die Lebensbedingungen verschlechtert. Um so schwieriger ist es zu begreifen, dass angeblich alle Veränderungen im Namen der Demokratie vonstatten gehen. Daher ist es schwierig den Beweis zu liefern, dass die 'Demokratie' hohe Lebensstandards garantiert.
Während des vergangenen Jahres wurde in Georgien viel von der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Wachstum des BIPs gesprochen. Aber sieht man die wirtschaftliche Situation in einem umfassenderen Kontext, dann wird klar, dass die Situation des massiven wirtschaftlichen Kollaps in den frühen 90er Jahren überwunden ist.
Trotz der Tatsache, dass das BIP um durchschnittlich 6,5 Prozent jährlich gewachsen ist, beträgt gegenwärtig das BIP nur 3/5 des BIPs von 1989.
Der neue Bericht der Weltbank für Wachstum, Armut und Ungleichheit in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion zeigt, dass sich die Armut im gesamten Gebiet von 20 Prozent auf 12 Prozent verringert hat. Die Fachleuten sagen jedoch, dass Georgien hinter dem Anspruch Arbeitllosigkeit zu verringern, hinterherhinkt.
Heutzutage ist das Durchschnitt Pro-Kopf-Einkommen in Georgien 20 Prozent geringer als1989. Jedoch ist das ganze assymmetrisch: Anfang der 90er Jahre war das durchschnittliche Einkommen der ärmsten 10 Prozent der Bevölkerung 40 Prozent unter der Armutsgrenze. Heute verdienen die ärmsten 10 Prozent der Bevölkerung nur 17 Prozent unter der Armutsgrenze.
Während in Russland und Kazakstan "sich das ganze zugunsten der Armen verschoben hat, wurde in Georgien und Polen "die Lage der armen Menschen tatsächlich nicht rosiger".
Im Jahr 2004 war der reale Reichtum der wohlhabendsten 30 Prozent der Georgier größer als 1990. In Gegensatz dazu war der "Reichtum" der ärmsten 30 Prozent der Bevölkerung nur 72 Prozent dessen was es 1990 war. Die Quintessenz ist, dass in Georgien der Reichtum sich hin zu den Reichen und weg von den Armen bewegt hat. 2,5 Prozent der Reichsten in Georgien kontrollieren beinahe 45 Prozent aller nationalen Ressourcen des Landes. Zwar sind die Einkommen in beinahe allen Post-Sowjetischen Staaten ungleich verteilt. Jedoch in Georgien ist die Lage schlimmer als in vielen anderen Ländern. Die Ungleichheit in der Verteilung des Reichtums zwischen reich und arm ist in Georgien ausgeprägter als in Russland.

Full Text In English: In Georgia worries over income gap between rich and the poor (http://www.messenger.com.ge/)

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