Thursday, March 30, 2006

Theodor Horschelt war, wenn auch in Deutschland heutzutage nahezu unbekannt, der bedeutendste deutsche Maler in Georgien.

In den 5 Jahren, die er im Kaukasus verbrachte schuf er eine solch ungeheure Anzahl an Zeichnungen, Skizzen und Aquarellen, dass, wie sein Biograph zu recht behauptete, deren künstlerische Verwertung ein ganzes Leben hätte ausfüllen können. Horschelt’s Verdienst besteht jedoch nicht in der Anzahl der von ihm geschaffenen Werke, sondern in der Qualität ihrer Ausführung. Seine Bleistiftzeichnungen und Aquarelle vermitteln noch heute eine unglaubliche Unmittelbarkeit der Kriegsgeschehnisse, wobei die Sicherheit und Schönheit der Zeichnung, die Leichtigkeit seines Stils mit der Wahrheit der Darstellung wetteifern. Obwohl im Dienste des russischen Zaren, führte Horschelt seine Zeichnungen ohne jede einseitige Heroisierung aus. Horschelt bleibt konsequent neutral, er ergreift nie Partei, er zollt sowohl der Tapferkeit der russischen Soldtaten, als auch dem Heldenmut der Bergvölker im Kampf gegen den übermächtigen Feind seine aufrichtige Bewunderung.
Für Georgien ist das Schaffen Horschelt’s von besonderem Wert, denn diesem Land und seinen Menschen ist ein großer Teil seiner Arbeiten gewidmet. Auf seinen Reisen durch Kachetien, Imeretien, Mengrelien, durch Abchasien, Tuschetien und Chevsuretien fertigte er eine Unmenge Zeichnungen an, welche es uns heute ermöglichen einen wahrheitsgetreues Bild von Georgien und seinen Bewohnern zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rekonstruieren zu können.


Der vollständige Text: Kaukasische Post

Für jede weitere Information über den Verbleib der Werke Horschelt’s bin ich sehr dankbar. Bitte schreiben Sie an die Adresse: cschall@gmx.de

(1) Michael Echter, geboren am 5. März 1812, gestorben 4. Februar 1879 in München.

(2) Hermann Anschütz, geboren am 12. Oktober 1802 in Coblenz, gestorben am 30. August 1880 in München, Lehrender Professor an der Akademie der Künste in München
(3) Original befindet sich im staatlichen Amiranaschwili Kunstmuseum in Tiflis/ Georgien
(4) Arthur Freiherr von Ramberg, geboren am 2. September 1819 in Wien, gestorben am 5. Februar 1875 in München, Ramberg war ein sehr enger Freund Horschelts, der wiederum reich illustrierte Briefe an seinen "braven Arthur" sandte. Später wurden diese von Rambergs Witwe an den russischen Zaren verkauft.
(5) Franz Adam, den Horschelt in seinen Briefen als "Franzl" bezeichnet ist der Sohn von A. Adam
(6) Die Abbildung ist dem Werke: "Kavkazskie Pokhodnye Risunki Gorshel’ta", Spb. 1896, entnommen.
(7) Brief aus Tiflis, vom 28. Oktober 1858. Das Original befindet sich heute in der Münchener Stadtbibliothek Monacensia
(8) Im Kaukasus" von Theodor Horschelt, aus der Serie "Der Schatzgräber" Nr. 65, Verlag Georg D.W. Callwey, München, 1914. Seite 112.
(9) Die Abbildung ist dem Werke: "Kavkazskie Pokhodnye Risunki Gorshel’ta", Spb. 1896, entnommen.
(10) Das Gemälde befindet sich heute im landeskundlichen Museum in Machatschkala/ Dagestan
(11) Theodor Horschelt: Sein Leben und Werke. Spanien, Algier und Kaukasus. München, 1876, herausgegeben von Joseph Albert in seinem eigenen Kunstverlag. Der erste Teil behandelt seine Spanien- und Algerienreise. Der zweite Teil dieses Werkes enthält die von Horschelt eigenhändig vollendete Prosabeschreibung der Expedition von 1858. Den Rest gedachte er später in einem Prachtband zu veröffentlichen, sein Tod verhinderte dies. Der letzte Teil besteht aus einem chronologischen Kompendium aller seiner Briefe und Tagebuchaufzeichnungen nach 1858.

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