Saturday, October 28, 2006

Bücher für georgische Kinder

Berufsfelder: Erziehung, Bibliothekswesen
Studienrichtung:Lehramt (Deutsch als Fremdsprache), Bibliothekswissenschaften, Pädagogik Sprache(n): Englisch, Grundkenntnisse in Georgisch


Die Versorgung mit Büchern ist in Georgien schwierig. Der Buchhandel ist wenig entwickelt. Finanzielle Mittel zum Kauf von Büchern fehlen. Leser, die in der Hauptstadt Tbilisi wohnen, können in begrenztem Umfang gewünschte Literatur in Bibliotheken finden. Für den großen Rest der Bevölkerung Georgiens gibt es kaum Versorgung mit Lesestoff. Die Bibliotheken, zu Sowjetzeiten durchaus leistungsfähig und mit russischer Literatur relativ gut ausgestattet, haben heutzutage keinerlei Mittel für Neuanschaffungen. Kinder und Jugendliche finden dort nichts von Interesse und können auch nicht mehr überwiegend russisch lesen. Die Bibliotheken auf dem Land sind daher weitgehend aufgelöst. Die Lehrer können begabten und interessierten Schülern nichts Ergänzendes zum Lesen bieten – weder georgische Kinderbücher noch Bücher in einer anderen Sprache, die im Unterricht gelehrt wird. Das Lehrangebot ist auf wenige Schulbücher reduziert. Schüler finden keine Anregungen durch weiterführende Literatur, kennen farbig und ansprechend gestaltete Kinder- und Jugendbücher gar nicht. Kindern und Jugendlichen, auch Lehrern und Erzieherinnen in den ländlichen Regionen Georgiens mit Büchern und Spielen in georgischer und deutscher Sprache Anregungen zu bringen, Interesse an der Fremdsprache zu fördern, Neugier auf Unbekanntes zu wecken, einfach Freude zu machen ist Anliegen des Projekts "Rucksackbibliothek". Zudem bietet es angehenden BibliothekarInnen und LehrerInnen ein wirklich praxisnahes Berufspraktikum. Selbständiges Unterrichten und Ausprobieren neuer Lehrmethoden sind möglich, Hinführen zum Lesen und Bildbetrachten in neuen Büchern, sowie gemeinsames Singen deutscher Volkslieder und fremder Spiele bringen Abwechslung in den Alltag der Kinder. Georgische Studenten werden im Rahmen des Projekts Rucksäcke vollgepackt mit in ihre Heimatgemeinden bringen und in Schulen und Kindergärten vorstellen. Schwerpunkte der Arbeit der ASA-StipendiatInnen sind die didaktische und sprachliche Vorbereitung der georgischen Studenten, die Auswahl der Lehrmaterialien und die Begleitung der Studenten in die Dörfer. Die ASA-TeilnehmerInnen sollten gerne mit Kindern arbeiten und kreative Ideen für den Umgang mit ihnen mitbringen. Eine Ausbildung im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ wäre sehr hilfreich. Der Zeitraum der Projektdurchführung ist ab 15. September bis Dezember 2006 geplant.

Vorschlagen von: Annemarie Plassmann, Hilfe in Georgien (Caritas Bochum)

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