Saturday, November 18, 2006

Der Künstler Avtandil Tomaschvili
Avtandil Tomaschvili hat eine Ausbildung in allen Techniken der Malerei und Grafik hinter sich. Im Gegensatz zu manchen malenden Zeitgenossen sieht man das seinen Arbeiten auch noch an. Er hält es mit Otto Dix. Der hatte auf die vorwurfsvolle Frage, warum er im zwanzigsten Jahrhundert noch so altmeisterlich male geantwortet: Ich habe bisher noch alles, was mir auszudrücken wichtig ist, mit den Mitteln der alten Meister ausdrücken können, wenn das nicht mehr geht gucke ich mich nach einer neuen Malweise um.
Wer Malerei mit dem Interesse anschaut, ob er eine noch nie benutzte Sicht der Dinge findet, der kommt bei Avtandil Tomaschvili nicht auf seine Kosten. Wer aber in der Malerei auf der Suche nach Gestaltung ist, die Gefühle auf eine visuelle Formel bringen, der kann hier fündig werden.
Für Tomaschvili sind wichtiger als die Malerkollegen, die Dichter Jorge Luis Borges und Federico Garcia Lorca, Omar Khayan und Hafis und die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht regen ihn zu Bildern an, die sich dem Betrachter über das Auge so dauerhaft ins Gehirn schleichen, wie ihm selbst übers Ohr. Die Themen sind so wenig revolutionär wie seine Malweise, alt und zäh, wie die Menschen selbst: Das Geschlecht und der Tod. Tomaschvili zeigt, daß die alten und fernen Mythen aus dem Orient genauso wirkungsmächtige Bilder dafür bereit halten, wie die Poesie unseres Jahrhunderts.
Quelle: galerie - RASKOLNIKOW (www.galerie-raskolnikow.de)

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