Saturday, February 17, 2007

Ein Koffer Für Zwei
Konzert mit Manana Menabde & Solomon Gortamashvili
- im internationalen Projekt -
Berlin - Moskau - Tbilisi

Konzert: Manana Menabde & Solomon Gortamashvili

am 23. 02. 2007 um 19.30 Uhr in Leipzig,

in der Kunst- und Bauschlosserei, Kantstr. 18

Website: http://www.manana-menabde.golos.de/

On Manana Menabde's career
1952 Ogonjok, a well-established Russian magazine, writes: "at only four years, the great singer Tamara Alexandrovna's grandchild is already capable of delivering the entire repertory of her grandmother and her three sisters ..."
1967-1971 on tour around the Soviet Union and Western Europe with the jazz and pop orchestra "RERO"
1972-1990 solo concerts in Moscow (Zedri, Dom Uchyonich, Dom Architektora, VostochnyMusey,Teatr Estrady, Konzertny Saal Rossiya, Dom Kino) and in Kiev, Minsk, Riga, Talinn, Novosibirsk, Kazan, Odessa, Archangelsk, Duschanbe, Taschkent, Bokhara, Sochi, etc.; performs Georgian and Russian romances, ballads, and songs by Bulat Okudshava (1924-1997) and Alexander Vertinsky (1888-1953)
1973 first show on Georgian television, followed by several programs about Manana Menabde through 1990
1981 beginning of friendship with Russian song writer Bulat Okudshava 1977-1982 cooperation with Georgian folk-jazz group ENKENI (with guitarist Zaza Miminoshvili)
1982 film music and lead role in "The Day Is Longer Than the Night" (directed by Lana Gogoberidze, winner of Audience's Award in Cannes)
1983 featured by Kiev Television
1975-1985 several broadcasts about MM by ВВС London and by Radio Svoboda, Moscow
1984-1988 represented by "Philharmonie" agency in Georgia
1986 sings and acts in Georgian epic Song for Arssen (dir. Nana Chatiskazi)
1988 Moscow Television brings "Manana Menabde sings Alexander Vertinsky"; repeated several times and also shown on NTV Berlin
1988 accepts role of Bolshoy Theater primadonna Vera Davidova's counterpart in film documentary Signs of Destiny (dir. Seva Plotkin)
1991 performs in documentary film about seventeenth-century Georgian poet-diplomat Sulchan Saba Orbellini (dir. Nana Chastiskazi)
1992 several concerts in Berlin and other German cities; performs at festivals and in workshops 1996-1997 appears live on MDR; featured in broadcast by WDR (Cologne); records two CDs


MANANA MENABDE
TBILISSI-MOSKAU-BERLIN
Manana Menabde vorstellen zu wollen, mag für manchen Musikkenner dem Unterfangen gleichen, die vielzitierten Eulen nach Athen zu tragen, genießt sie doch - wie es der Leipziger Kritiker und Musikwissenschaftler Bert Noglik in seiner jüngsten Rezension in der "Leipziger Volkszeitung" ausdruckte - als Komponistin und Sängerin „absoluten Kultstatus im Kreis ihrer Fangemeinde". Manana Menabdes künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten sind allerdings weitaus vielfältiger: Sie ist auch Lyrikerin und Prosaistin, und die Faszination ihrer Texte steht der Brillanz ihrer vokalischen Interpretationen in keiner Weise nach.
Manana Menabde wurde 1948 in Tbilissi in einer zutiefst kunstsinnigen und musikalischen Familie geboren: Immerhin ist sie die Enkelin der 4 berühmten Ischchneli-Schwestern, die als Gesangsquartett dem Genre der georgischen Stadtromanze zur Blute verhalfen Bereits als Kind stand Manana Menabde auf der Buhne Prägende musikalische Erfahrungen sammelte sie als Solistin des Jazz und Unterhaltungsorchesters „RERO", und sie setzte die intensive Konzerttätigkeit in und außerhalb der damaligen Sowjet-Union auch wahrend ihres Regie-Studiums an den Theaterhochschulen Tbilissi und Moskau fort.
Manana Menabde arbeitete bei Funk und Fernsehen, schuf Filmmusiken wie beispielsweise zu dem Spielfilm „Der Tag ist langer als die Nacht" von Lana Gogoberidse, in dem sie selbst als Schauspielerin eine Hauptrolle - die des fahrenden Gauklers - übernahm.
Ihre Liebe als Komponistin galt und gilt besonders der Vertonung klassischer georgischer Dichtung, und sie kann dabei aus dem unendlichen Reichtum und der Vielgestaltigkeit der Musikkultur Georgiens schöpfen, einer Musikkultur, die es für Europa im Grunde noch zu entdecken gilt. Manana Menabde bedient sich dieser Tradition auf eine Weise, die wohl am treffendsten mit den Attributen zeitlos und authentisch zu charakterisieren ist, widersetzt sie sich doch konsequent allen Versuchen, durch folkloristischen Schnickschnack Pseudomodernität erzeugen zu wollen oder durch Inszenierung und Show die Erwartungen musikalischer Pauschaltouristen zu befriedigen
Und auch da, wo Manana Menabde russische Lieder singt - wie beispielsweise die Werke des bekannten Liedpoeten Bulat Okudshawa -, gewinnt ihre Interpretation unüberhörbar eigene Klänge. Vor allem deshalb, weil sich hier eine Sängerin artikuliert, die - bedingt durch ihr eigenes Schicksal, durch die Weltenwechsel ihres Lebens -über das Georgische oder das Russische hinauswachst, die mit der Musik- und Geisteskultur verschiedener Sozien vertraut ist: Manana Menabde wuchs zweisprachig auf, für nicht wenige Jahre war Moskau ihre Heimat, und seit 1 992 hat sie in Berlin ihr Zuhause
Manana Menabde lebt nicht zwischen den Kulturen, wie andere etwa zwischen sämtlichen Stühlen sitzen mögen, sie lebt mit ihnen, braucht die südliche Leichtigkeit, den Stolz, den unverwüstlichen Lebensmut, den hintersinnigen Schalk der georgischen Melodien ebenso wie die Sehnsucht nach menschlicher Nähe, die Melancholie, das stille Hoffen darauf, daß im Leben nicht alles vergebens gewesen sein darf, wie es viele ihrer russischen Lieder so anrührend ausdrucken. Und darauf, welche Wurzeln nunmehr die deutsche Kultur in Manana Menabde schlägt, dürfen Zuhörer wie Leser gespannt sein. Augenfällig sind in den neueren, in Berlin entstandenen Gedichten jedoch Anklänge von innerer Verlorenheit, Schutzbedürfnis, einem Fragen nach dem Wie-weiter, der Bilanzierung des Gewesenen.
Manana Menabdes wirkliche - weil verinnerlichte und nicht aufgesetzte - Internationalität macht möglich, daß sie etwa in dem Liedwerk „Himmelblau" ihrer Vertonung nicht den georgischen Originaltext von Nikolos Barataschwili zugrunde legt, sondern Boris Pasternaks wunderbare Übersetzung in das Russische. Oder daß sich in ihren Konzerten den georgischen Liedern ganz natürlich und bruchlos das Werk „Das ist der Herbst" zugesellt: Den Text dafür liefert die kongeniale russische Fassung eines philosophischen Gedichts, dessen Schöpfer kein Geringerer als Friedrich Nietzsche ist.
Manana Menabdes erstaunliche Fähigkeit, mit der Tradition zugleich die Tradition zu brechen, tritt auch in den anderen künstlerischen Betätigungen zutage, denen sie sich zuwendet: entweder seit langem - der Malerei, oder seit einigen Jahren - der Kunstkeramik und der Lyrik, oder verstärkt in jüngster Zeit - der Prosa.
In ihren Prosaarbeiten wählt Manana Menabde bevorzugt eine literarische Form, die den Leser, der an Science fiction, Gothic Novel und Action-Romanes geschult ist, zunächst verbluffen mag: nämlich die Pritsche - das Gleichnis, die Parabel.
Gewiß resultiert Manana Menabdes sehr natürlicher Umgang mit dem Gleichnis dabei unter anderem aus ihrer tiefen, aktiv gelebten Religiosität, aus dem Umstand, daß es für diese Künstlerin kein faszinierenderes Buch gibt als die Bibel An dieser Gattung, die ein Homer ebenso meisterlich nutzte wie ein Bertolt Brecht, mag Manana Menabde wohl aber auch die Disziplin reizen, die Strenge, die Bereinigung von überflüssigen Details, die das Gleichnishafte erfordert. Es bleibt in den Parabeln nur, was wirklich Bestand hat: die unverzichtbaren Erfahrungen des Lebens, gute wie schlechte. Und es bleibt immer Lebensbejahung. Bei Manana Menabde tritt ein Element des Grotesken, Ades Absurden hinzu, dem dennoch eine eigenartige Logik innewohnt. Und ein trockener, verschmitzter Humor, der dem Leser oft erst im nachhinein aufgeht, der am liebsten über sich selbst lacht und das andere nie denunziert oder diffamiert. Auch mutet es überraschend an, wenn die namenlosen, generalisierten Protagonisten der kleinen Meisterwerke plötzlich aus ihrer parabeltaften Ziellosigkeit heraustreten und sich auf ganz und gar heutige Dialoge einlassen Da erkennt der Leser sehr wohl konkrete gesellschaftliche Umstande, Machtmechanismen und Verhaltensmuster, mit denen sich Manana Menabde auseinandersetzt Sind die Texte doch poetisch, aber nicht unpolitisch, geschliffen, aber nicht harmlos. HANNELORE UMBREIT

Bert Noglik: "Sentimentale Romanzen dank Mananas Gesang"

Stadtteil-Nachrichten: "Balladen künden von Liebe und Leid"

On the music and lyrics of Manana Menabde and the group SHIN

Zurab J. Gagnidze Bass, vocals, composition, software-engineering

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