Monday, September 15, 2008

Gazeta Wyborcza - Polen.
Warschaus weitsichtige Taktik
Die linksliberale Tageszeitung Gazeta Wyborcza sieht im gestrigen Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Warschau einen ersten Fortschritt in den polnisch-russischen Beziehungen. "Am wichtigsten ist, dass er stattgefunden hat - das ist das kürzeste Fazit des Besuchs von Sergej Lawrow. Russland und Polen haben gezeigt, dass sie miteinander sprechen wollen und können, trotz vieler Unterschiede, selbst in der gespannten Lage nach dem Krieg im Kaukasus. ... Lawrow blieb zwar dem harten russischen Kurs treu, aber korrekt. Er verurteilte den Raketenschutzschild, kritisierte die [mögliche] NATO-Erweiterung um die Ukraine und Georgien. ... Die [polnische] Regierung hat sich für eine weitsichtige Taktik entschieden: Mit Russland sprechen, aber weiterhin das ihre tun. … Es geht um die deutliche Botschaft, dass Russland es nicht schafft, die Erweiterung des Bündnisses zu blockieren."
(12.09.2008)
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Postimees - Estland.
Europäische Gasrechnungen
Die Tageszeitung Postimees kritisiert das Vorgehen Russlands in Abchasien und Südossetien: "Die Frage ist nun auch, was passiert, wenn sich die Lage als Nächstes in der Ukraine und in Moldawien oder anderswo zuspitzt. Man kann nicht einfach die Augen vor der Tatsache verschließen, dass Russland die Grenzen eines souveränen Staates verletzt hat und eine so genannte Schutzzone in Georgien eingerichtet hat. Dies wird aber wohl kaum wirklich Folgen haben, solange das französische Präsidentenpalais und das Kanzleramt in Berlin mit russischem Gas geheizt werden. Russland ist nicht mehr dasselbe Land wie vor zehn Jahren, aber trotzdem knickt Westeuropa vor den Russen ein und zahlt die täglich steigenden Gasrechnungen. Und Moskau weiß, dass der Westen aus Angst vor einem Lieferstopp bereit ist, noch viel größere Kröten zu schlucken." (12.09.2008)
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