Wednesday, July 21, 2010

PODCAST: Podium: Der “gefrorene Konflikt” um Karabach (moe-kompetenz.de)

Quelle: www.moe-kompetenz.de

Das Verhältnis der kaukasischen Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan ist angespannt, der Konflikt um die Region “Berg-Karabach” nach wie vor nicht gelöst. Die Region liegt auf aserbaidschanischem Staatsgebiet, ist aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Die von Armenien unterstützte “Republik Nagornyj Karabach” wird international nicht anerkannt.

Noch im Juni 2010 wurden vier armenische und insgesamt zwei aserbaidschanische Soldaten an der Grenze getötet. Der Konflikt kann also ebensoschnell “heiß” werden wie der zwischen Russland und Georgien um Südossetien im Jahr 2008…

Wie sehen die Menschen in der Region den Konflikt? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es und wie stehen die Chancen dafür? Dazu spreche ich mit Müschfig Mammadov, Dr. Vahram Soghomonyan und Dr. Uwe Hallbach, also mit je einem jungen Experten aus beiden Ländern und mit einem deutschen Wissenschaftler, der unter anderem die Bundesregierung in diesem Konflikt berät. Das Gespräch beweist im Ergebnis nicht zuletzt, dass trotz gegensätzlicher Grundauffassungen zum Konflikt ein Gespräch zwischen den Parteien möglich ist und beide Seiten mehr zivilgesellschaftlichen Kontakt wünschen, um die Basis für eine zukünftige Lösung zu legen.


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(48:40 Min.)


Das im Beitrag erwähnte Buch über den Konflikt, das 2006 gemeinsam von Publizisten beider Länder veröffentlicht wurde, kann hier heruntergeladen werden. Die erwähnte Studie von Stefan Meister (DGAP) zur Europäischen Kaukasuspolitik hier.

Weitere Informationen zu den Gesprächspartnern siehe unten (auf “weiterlesen” klicken). Kommentare zu diesem Gespräch sind willkommen – einfach unten in das Kommentarfeld einfügen – ohne Anmeldung!

Müschfig Mammadov, wurde 1978 in Sumgait in Aserbaidschan geboren. Nach einem vierjährigen Bachelor-Stidium und dem anschließenden einjährigen Magisterstudium an der Fakultät „Völkerrecht und internationale Beziehungen“ der Staatlichen Universität Baku (Aserbaidschan) studierte er von 2000 bis 2002 Europa- und Völkerrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig. Diesem Studium folgten die einjährigen Forschungsarbeiten an der Juristischen Fakultät der HU Berlin. Nach der Rückkehr nach Aserbaidschan arbeitete er als Jurist und Dolmetscher beim GTZ-Projekt „Unterstützung der Gerichts- und Justizreform in Aserbaidschan“ sowie für das Projekt des niederländischen Centre for International Legal Cooperation zur Unterstützung der Verwaltungsrechtreform in Aserbaidschan. Seit Oktober 2007 promoviert er an der Juristischen Fakultät der HU Berlin zum Thema „Sezessionskonflikte im postsowjetischen Raum und das Selbstbestimmungsrecht der Völker“.

Dr. Vahram Soghomonyan, geboren 1977 in Jerewan (Armenien), studierte Germanistik und Weltliteratur an der Staatlichen Universität Jerewan. 2006 promovierte er an der Philipps-Universität Marburg. Von 2002 bis 2006 arbeitete er in der FEI-Forschungsgruppe Europäische Integration am Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Schwerpunkte: Südkaukasuspolitik der EU, Demokratische Konsolidierung und Wertewandel in Armenien. Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Europa/Südkaukasus (u.a. Europäische Integration und Hegemonie im Südkaukasus 2007). Engagiert sich in der Bürgerinitiative zum Schutz von Grünanlagen in Jerewan.

Dr. Uwe Halbach (geb. 1949) ist Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er forscht und publiziert dort zu den Regionen Kaukasien und Zentralasien, Russland (südliche Regionen und nichtrussische Föderationssubjekte) und zur GUS. Schwerpunkte seiner Arbeit sind u.a. regionale Konflikte, Sicherheitsfragen und Religionspolitik.

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