Friday, October 08, 2010

AUSSTELLUNG: Ausstellung mit Fotos aus einem georgischen Dorf. Von Lisa Biedlingmaier (swp.de)

Donzdorf.

Fotografien von Lisa Biedlingmaier werden ab kommender Woche unter dem Titel "Maschavera" im Roten Saal des Donzdorfer Schlosses ausgestellt. Bei der Eröffnung am Sonntag ab 11 Uhr sprechen Donzdorfs Bürgermeister Martin Stölzle und die Kunsthistorikerin Annette Blattmacher.
Der titelgebende Maschavera ist ein Bergfluss, der sich um das Dorf Kasreti im südlichen Georgien windet. Man erzählt sich, dass zwei Schwestern - Mascha und Vera - darin ertrunken seien. Diese und andere Geschichten greift Biedlingmaier auf, um ein Porträt des Dorfes, in dem sie bis zu ihrem 13. Lebensjahr aufwuchs, fotografisch zu inszenieren.
Das Unheimliche der Fotografien ergibt sich durch den begrenzten Lebensraum. Die Menschen beobachten sich gegenseitig sehr genau, die aufbrausende Mentalität der Georgier führt dazu, dass man die Dinge detailliert und emotional wahrnimmt, findet Biedlingmaier. Die Ehre spiele auf allen Ebenen eine große Rolle.
Lisa Biedlingmaier, geboren 1975, studierte von 2002 bis 2003 an der Kunstakademie in Stuttgart und erhielt 2003 ein DAAD Stipendium an der Hochschule für Gestaltung in Zürich.


Der schnelle Bergfluss Maschavera windet sich um das Dorf Kasreti im südlichen Georgien und bildet rein geografisch einen Rahmen um den Ort. Man erzählt sich, dass zwei Schwestern, Mascha und Vera, darin ertrunken seien.
Diese und andere Geschichten greift Lisa Biedlingmaier auf, um ein Portrait des Dorfes, in dem sie bis zu ihrem 13. Lebensjahr aufwuchs, fotografisch zu inszenieren.

An Orten, an denen Menschen sehr eng bei einander leben, an denen es kein kulturelles Angebot gibt, werden Gerüchte, Geschichten und Mythen, sowie Intrigen und Feindschaften zu Selbstläufern, sie besitzen
Unterhaltungswert und nehmen ein weites Beschäftigungsfeld ein.

Das Unheimliche ergibt sich durch den begrenzten Lebensraum. Die Menschen beobachten sich gegenseitig sehr genau, die aufbrausende Mentalität der Georgier führt dazu, dass man die Dinge detailliert und emotional wahrnimmt. Die Ehre spielt auf allen Ebenen eine grosse Rolle. Man wird dazu angehalten, Position zu beziehen."

©Text Lisa Biedlingmaier


Lisa Biedlingmaier *1975

in Stuttgart / Deutschland, Tscheljabinsk / Ural und Kasreti / Georgien aufgewachsen
2002 bis 2003 Studium an der Kunstakademie in Stuttgart
2003 erhielt sie ein DAAD Stipendium an der Hochschule für Gestaltung in Zürich
Abschluss 2005 an der HGKZ

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