Wednesday, December 26, 2012

DOKUMENTATION: Diaspurk - Der Film über die armenische Diaspora in Deutschland

Der Dokumentarfilm diaspurk ist ein Portrait der armenischen Diaspora in Deutschland. Wir haben in mehrerer Hinsicht eine besondere Ausgangssituation für ein solches Portrait: Das christliche Armenien und Deutschland verbindet eine lange Freundschaft und einen, durch die gemeinsame christliche Prägung, regen kulturellen Austausch. Zudem sind die Berührungspunkte zu der großen türkischen Minderheit in Deutschland häufiger als in vielen anderen Ländern gegeben, was für viel Konfrontation und Konfliktpotential sorgt.

Auch die teilweise Verschmelzung beider Kulturen, der armenischen und der deutschen, ist bei diesem Fokus interessant. Da in jeder Generation der Diaspora Elemente der armenischen Kultur weitergetragen werden, bleibt die kulturelle Identität auch fernab des Ursprungslandes bestehen.

Identitätsstiftende Faktoren der armenischen Gemeinschaft sind unter anderem der traumatisch nachwirkende Genozid von 1915-1918 und das fortführen armenischen Lebens im Exil. Außerdem können Armenier auf eine lange Geschichte, die das frühe Christentum einschließt und von einer Hochkultur geprägt ist, zurückgreifen. Des Weiteren sind ein frühes Alphabet, eine eigene Schrift, besondere Musikinstrumente – wie der Duduk – und Musikgrößen, symbolgewordene Elemente wie der Granatapfel, wie auch mündlich überlieferte Erinnerungen und Erzählungen identitätsstiftend und vereinen die Armenier weltweit. Die Identität einer Diaspora begründet sich vorwiegend in grundlegenden Bereichen wie der Sprache, traditionellen Festen und religiöser Zugehörigkeit. Diese Elemente zu vergegenwärtigen und auszuleben macht das Leben der Diasporagemeinschaft aus, die sich in lokalen Gemeindezentren zusammen findet. Doch worin besteht die armenische Identität und das starke Bindungsgefühl, wenn die Sprache und die Bräuche der Heimat der Vorfahren unbekannt geblieben sind, wenn kein Kontakt zu etwaigen Gemeinden besteht? Woher kommt in der Fremde das Gefühl armenisch zu sein? Woher die Sehnsucht nach dem Ararat und des einstigen Armeniens?

Ein umfassendes Bild der armenischen Kultur wird mit den Mitteln des Interviews, sowie mit szenischen Darstellungen in diaspurk gezeichnet. Dabei verzichtet der Film auf das natürliche Umfeld der Protagonisten.

Der Fokus liegt in den Interviews ganz klar auf dem Sprachlichen, denn nur die Sprache belegt die armenische Geschichte, nur in Erzählungen stiftet sich Identität. Zusätzlich werden Episoden welche für die Armenier symbolstarken Charakter haben in Szene gesetzt. Armenische Kultur in Form von Musik, Tanz, Geschichte. Durch die hohe ästhetische Umsetzung der Szenen, sollen auch potentielle Interessenten, die sonst keinen Bezug zum Filmthema hätten, angesprochen werden. Dem Film ist an einer breiten Öffentlichkeit gelegen. In einem gewissen Maße steht das Projekt im Sinne der Aufklärung zum Thema selbst.

Die Idee zu einem Dokumentarfilm über die Armenier und ihre Geschichte entstand bereits 2010. Knapp 100 Jahre nach dem Genozid soll sich dieser Film mit der Frage auseinandersetzen, welche Auswirkungen eine so traumatische Erfahrung auf ein Volk der Überlebenden und deren Nachkommen haben kann. Vor allem wenn kaum über die Vorfälle in der Öffentlichkeit geredet wurde, werden kann und der Genozid selbst als historische Tatsache nicht anerkannt ist. Wie entfaltete sich die transgene rationelle Weitergabe von Traumata im armenischen Volk bis in unsere Zeit?

Mit diesen Fragen starteten Jessica Mirjam Angstenberger und Linda Meier – selbst armenischer Abstammung – das Dokumentarfilmprojekt diaspurk. Anfang 2011 wurde zunächst zu diesem Zwecke die Filmproduktionsfirma mittwochabend produktion gegründet. Nach dem Teaserdreh für diaspurk im September 2011 ist die mittwochabend produktion mittlerweile zu einem kleinen Team von engagierten Mitarbeitern herangewachsen.

Mehr hier: diaspurk.de


FOTOGRAFIE: Georgien im Jahre 1947. Sowjetischen Besatzung in Bildern.

(cyxymu.livejournal.com) - katia_lexx в Путешествие в СССР. Грузия в 1947 году.

Ende März 1947, in einer der Bars von New York trafen sich Schriftsteller John Steinbeck und der Fotograf Robert Capa. Dort entstand die Idee eines gemeinsamen Besuchs in der Sowjetunion, um eine plausible Skizze des russischen Volkes und ihr Leben nach dem Krieg zu schaffen.

Die Route war: Stalingrad - Moskau - Kiew - Bauernhof ... Shevchenko - Georgia
Der erste Teil von Stalingrad im Jahre 1947
...










MEETING: Special guests of Tbilisi Photo Festival: Yuri Kozyrev

Meeting with Special guests of Tbilisi Photo Festival:

Yuri KozyrevYURI KOZYREV- Russian photojournalist and founder member of NOOR Agency will give a talk and make a presentation of his recent work

and

ANTON MIKHAILOVSKY – producer at “Objective Reality Foundation” and Editor in Chief at “Treemedia” Publishing House with lecture on “Documentary Storytelling in multimedia format: Possibilities and Market”

December 26 at 18.00

Europe House Georgia
Freedom Square 1

Tuesday, December 25, 2012

INTERVIEW: Mariam Kandelaki - A Georgian Filmmaker (soundcloud.com)


Mariam Kandelaki is in the business of filmmaking. We can say she basically grew up on the set, being a daughter of a Georgian director and always surrounded by the people of the georgian film scene back in the days. Now she is split between Berlin and Georgia while taking care of her lovely daughter who already wants to be .. you guessed it right. Absorb the outlooks of the most lovely animation director we know!

Saturday, December 22, 2012

DOKUMENTATION: CNN berichtet über aserbaidschanische Seidenstadt Şəki (business.blogs.cnn.com)

(business.blogs.cnn.com) In einer Folge seiner aktuellen Dokumentarserie "Along the Silk Road" berichtet der US-Sender CNN über die nordaserbaidschanische Stadt Şəki. Die Serie begibt sich auf die Spuren der berühmten Seidenstraße, einer rund 6.000 Kilometer langen antiken Handelsroute zwischen Europa und Asien. Unterwegs erkundet das CNN-Team die exportgestützte Wirtschaft von Ländern, die über erhebliche Bodenschätze und Rohstoffvorkommen verfügen und deshalb in den nächsten 25 Jahren voraussichtlich ein immenses Wachstum verzeichnen werden.

Şəki war ein wichtiges Handelszentrum der Seidenroute und Knotenpunkt zwischen dem russischen Dagestan und den nördlichen Handelsstrecken, die durch den Kaukasus verliefen.

Der CNN-Reporter Jim Boulden besichtigt die traditionelle Karawanserei, wo sich Reisende und Händler von ihrem Tagesmarsch erholen konnten, eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, den berühmten Khanspalast aus dem 18. Jahrhundert und spricht mit dem Leiter der gemeindebasierten Tourismusbehörde von Şəki. 

 
Shaki, Azerbaijan (CNN) – Trading is in the life blood of Azerbaijan. As the link to east and west it was a vital rest stop along the old silk route. In the northwest city, Shaki, there are reminders of the country’s rich trading history and single remaining silk factory.

Along the Silk Road
“Along the Silk Road” explores the burgeoning trade and investment links from the Middle East to Asia – Beijing, Mumbai, Istanbul, Kabul, Moscow, Hong Kong, Jakarta and Dubai.

The series surveys the export-driven economies, countries with vast capitals of reserve and natural resources, that economic forecasters pinpoint as ringleaders of growth for the next quarter of a century.

Catch “Along the Silk Road” every Wednesday on CNN International within Global Exchange:
1100 ET
1600 GMT
1700 CET

Follow the show on Twitter @CNNGlobalEx and use the hashtag #CNNGlobalEx to join the conversation.


Thursday, December 20, 2012

ARTIKEL: Samen aus dem Kaukasus. Von Michael Burkart (pnn.de)

(pnn.de) Die Nordmanntanne stammt aus den Bergen

Im Botanischen Garten der Uni Potsdam gibt es zahlreiche exotische und heimische Pflanzen. In den PNN stellt Kustos Michael Burkart jeden Monat eine von ihnen vor.

Der Ursprung des Brauches, zur Wintersonnenwende einen grünen Baum in die Stube zu stellen, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Vermutlich spielt einerseits die schon in der Antike weit verbreitete Tradition des Festschmucks mit grünen Zweigen eine Rolle. Gerade im Winter verkörpern sie Lebenskraft und machen Hoffnung auf den kommenden Frühling. Andererseits wurden im Mittelalter in den Kirchen zu Weihnachten auch Paradiesspiele aufgeführt, quasi als Vorgeschichte zum Krippenspiel. Dazu wurde passenderweise auch ein Baum aufgestellt und mit „verbotenen“ Äpfeln behängt. Die ersten Berichte von „richtigen“ Christbäumen sind rund 500 Jahre alt.

Tannen werden es in Potsdam früher allerdings kaum gewesen sein. Die in Mitteleuropa heimische Weiß-Tanne (Abies alba) ist ein Baum der Bergwälder und hat keine natürlichen Vorkommen nordwestlich der Linie Schwarzwald-Thüringer Wald-Niederlausitz. Und die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist hier überhaupt erst seit gut 150 Jahren bekannt. Ihren Namen hat sie von dem finnischen Naturforscher Alexander von Nordmann. 1803 bei Kotka am Finnischen Meerbusen geboren, studierte er zunächst in Turku bis zum Dr. phil. und promovierte 1832 nach fünf Jahren in Berlin ein zweites Mal zum Dr. med.

Danach ging Nordmann nach Odessa am Schwarzen Meer, wo er erst Lehrer für Zoologie und Botanik, dann Leiter einer Gartenbau-Hochschule wurde. Seine weitgespannten wissenschaftlichen Interessen verfolgte er auf zahlreichen Exkursionen. Dabei stieß er in den mittleren Höhenlagen des westlichen Kaukasus auch auf eine der Wissenschaft noch unbekannte Tannenart. Sie wurde nach ihm benannt und wenig später in die Gartenkultur eingeführt. Das Foto zeigt den zapfentragenden Wipfel eines Baumes im Kaukasus, wo die Tanne bis 50 Meter hoch werden kann. Gut ist darauf die für alle Tannen typische aufrechte Stellung der Zapfen zu erkennen.

Die jetzt als Weihnachtsbäume verkauften Nordmanntannen werden in der Regel aus im Kaukasus geernteten Samen gezogen. Die meisten Plantagen für den deutschen Markt liegen in Dänemark, Schleswig-Holstein und im Sauerland. Die Anbaufläche für Weihnachtsbäume in Deutschland beträgt über 500 Quadratkilometer. Rund ein Zehntel davon wird jedes Jahr kahlgeschlagen, da bis zur Ernte etwa zehn Jahre vergehen. Der Jahresumsatz der Branche lag in Deutschland 2009 bei etwa 700 Millionen Euro.

Die Beliebtheit der Nordmanntanne beruht auf ihrer dichten, langen, nicht stechenden und kaum abfallenden Benadelung. Einen gekauften Baum soll man neu anschneiden und in Wasser stellen. Von der guten Haltbarkeit der Nadeln kann man sich dann Anfang Januar überzeugen, wenn die Bäume am Straßenrand zur Abholung bereit liegen, immer noch voll benadelt, wenn auch schon ziemlich vertrocknet.

Alexander von Nordmann kehrte schließlich nach Finnland zurück, wo er bis zu seinem Tod 1866 noch 17 Jahre als Professor an der neuen Universität in Helsinki lehrte. Nordmanntannen finden sich zurzeit säuberlich verpackt auf den einschlägigen Märkten. Eine fest verwurzelte, etwa zwölf Meter hohe Tanne steht auch im Arboretum des Botanischen Gartens. Im Botanischen Garten findet am Sonntag, 16. Dezember, die Führung „Woher kommt der Weihnachtsbaum?“ für Kinder statt (14 Uhr). Michael Burkart

Wednesday, December 19, 2012

KINO: The Loneliest Planet. Eine Trekkingtour im Kaukasus mit ungeahnten Folgen.(georgia-insight.eu)

(georgia-insight.eu) Ab 03. Januar 2013 im Kino!

USA/Deutschland 2011
113 Min
digital - 1,66:1 - Farbe - stereo
Originalsprache englisch


Alex, Nica und ihr Bergführer (Bidzina Gujabidze), Foto: Camino Filmverleih
Am 03.01. startet THE LONELIEST PLANET in den deutschen Kinos. In ihrem preisgekrönten Film folgt Regisseurin Julia Loktev zwei jungen Rucksacktouristen, die vor ihrer Hochzeit in den USA eine Reise durch den Kaukasus unternehmen.

Die jungen Traveller Alex und Nica reisen vor ihrer geplanten Hochzeit nach Georgien, um eine Trekkingtour durch den Kaukasus zu unternehmen. Ein einheimischer Bergführer (Bidzina Gujabidze) führ sie in die abgelegene Wildnis und schon bald zeigen sich erste Risse in ihrer Beziehung, ihren Wertvorstellungen bis das Paar sich komplett in Frage stellt.

Der Film thematisiert vordergründig die Beziehung zwischen den jungen Reisenden und zeigt in starken Bildern die eindrucksvolle Landschaft Georgiens. Im Kern ist es eine Geschichte, die von Verrat handelt, versehentlich und absichtlich begangen, von Männlichkeit, Versagen und den Unwägbarkeiten des Verzeihens. 

Einen bedeutenden Part in dem sinnlichen Drama übernimmt dabei die raue Schönheit des Kaukasus selbst:

"...die Smaragdgrünen Berge des Kaukasus sind imposant und dazu samtweich, üppig und zugleich nackt. Man kann sich nirgends verstecken. Es gibt keine Bäume nur grünes Gras, durchzogen von orangenen Schwefelquellen.

Je härter die Emotionen werden, desto bezaubernder wird die Landschaft. Sie hat schon Michail Lermontov bezaubert, Arthur Koestler, Knut Hamsun und nun bezaubert sie uns." (Julia Loktev, Drehbuch u. Regie)

Hintergrund

Die Regisseurin Julia Loktev wurde in Leningrad (St. Petersburg) in Russland geboren. Als sie neun Jahre alt war, emigrierte ihre Familie in die USA. Zu ihren liebsten Erinnerungen zählen Fotos und die Erzählungen der Eltern von einem Urlaub in Georgien und den Wanderungen im Kaukasus:

"Georgien war das Ferienparadies der Sowjetunion, die sprichwürtliche Gastfreundschaft der Menschen ebenso wie die Schönheit der Natur übten eine fast schon magische Anziehungskraft aus." (Julia Loktev)

Nach ihrem Studium reiste Julia Loktev selbst ein halbes Jahr lang alleine durch Zentralasien und stellt sich den Herausforderungen und "Peinlichkeiten" die einem als Fremden in einem Land begegnen, dessen Kultur und Sprache man nicht kennt.


Die männliche Hauptrolle spielt Gael Garcia Bernal, bekannt als Che in "Die Reise des jungen Che" und und Jim Jarmuschs "The Limits of Control". Auf das Filmangebot anwortete Gael Garcia Bernal, er wollte in den Kaukasus reisen, seit er in der Grundschule Lermontows "Ein Held unserer Zeit" gelesen habe".

Der Trekking-Guide wird von dem Georgier Bidzina Gujabidze gespielt.
Der studierte Geologe ist der wohl bekannteste Bergsteiger Georgiens. Er hat über 300 Gipfel in den verschiedensten Ländern der Erde bestiegen, darunter sechs Achttausender. Er ist Präsident des georgischen Alpinistenvereins und trainiert die georgische Nationalmannschaft junger Bergsteiger.

Die Geschichte des Films basiert auf eine Kurzgeschichte "Expensive Trips Nowhere" aus dem Erzählband "God Lives in St. Petersburg" von Tom Bissell, wurde aber von Julia Loktev anhand von eigenen Erfahrungen und Erzählungen weiterentwickelt. Der Film erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Als Independent Film wird THE LONELIEST PLANET insgesamt in nur 21 Kinos in Deutschland starten. Die großen Städte sind natürlich dabei:
Berlin, Hamburg, München, Freiburg, Stuttgart, Aachen, Dresden, Bremen, Saarbrücken, Wiesbaden...

Finden Sie hier das nächste Kino in Ihrer Nähe:

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Trailer anschauen


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(hollywoodreporter.com) The Loneliest Planet: Film Review

A patience-testing, character-based three hander of pre-marital strife amid spectacular Caucasian wilderness.
Director/screenwriter: Julia Loktev
Cast: Hani Furstenburg, Gael Garcia Bernal, Bidzina Gujabidze

Gael Garcia Bernal and Nani Furstenberg star as adventurers in the ex-Soviet republic of Georgia in Russian-born, Colorado-raised writer/director Julia Loktev's analysis of a relationship imperilled by communication breakdowns.

LOCARNO — A very old story is updated to the trans-globalized 21st century in The Loneliest Planet, the slow-burning, distinctive second feature from Russian-born, Colorado-raised writer/director Julia Loktev following 2006's well-received Day Night Day Night. Widely regarded as one of the more notable films in a generally underwhelming Locarno competition, the Caucasus-set three-hander, while quite demanding festival fare, has some limited commercial prospects thanks to the presence of Mexico's international art-house heartthrob Gael Garcia Bernal in one of the small handful of speaking parts. Not that there's very much dialogue in this steadily taxing analysis of a relationship imperilled by communication breakdowns.

Loosely inspired by Ernest Hemingway's 1936 short story The Short Happy Life of Francis Macomber, itself inspired by an actual incident in pre-World War 2 Africa, and filmed with Gregory Peck in 1947, Tim Bissell's tale Expensive Trips Nowhere forms the basis of Loktev's script (with some crucial alterations.) Each of these narratives involves a couple from North America venturing into an impoverished but scenic corner of the globe, where they hire a local to act as their guide. The male half of the couple reveals his essential cowardice in a crisis situation, after which his lover ends up in the guide's arms.

Here we follow the presumably Mexican Alex (Garcia Bernal) and flame-haired Nica (Israel-based American Hani Furstenberg) on a trip around the ex-Soviet republic of Georgia a few months before their impending wedding. Their gruffly friendly guide Dato (Bidzina Gujabidze) navigates the trio around some varied, extremely beautiful terrain, vast expanses almost devoid of animals or people, with occasional decayed evidence of Soviet-era architectural horrors.

There are various minor culture clashes along the way, but the trip is largely an enjoyable one until a chance encounter with a trio of peasants, one of them casually carrying an automatic weapon across his shoulders. The consequences of this event, which comes just before half-way through the running time, reverberate through all that follows: largely wordless sequences in which Alex very slowly tries to win his way back into the shell-shocked Nica's affections. Loktev and her co-editor Michael build this second half around a series of awkward silences, interrupted at regular intervals by Richard Skelton's surging orchestral score.

But The Loneliest Planet — its title an ironic reference to the Lonely Planet travel-guides so beloved by the type of “adventurous” backpackers which Alex and Nica represent — has one near fatal structural flaw. The pivotal scene involving Alex, Nica and the automatic weapon is much too clumsily handled given its importance in terms of how the story and characterizations are to develop.

In Bissell's story (where both main characters are American), the Alex equivalent gently pushes Nica into the line of fire. Here it's a quick, instinctive movement, which he near instantly rectifies, placing his own forehead in front of the gun. The scene looks over-rehearsed and unconvincing. Other aspects of the scene are also naggingly unsatisfactory, such as the (unsubtitled) dialogue, evidently a discussion of Nica, which precedes the gunplay.

This misfire sequence casts a shadow of implausibility over all that follows. Thus Nica's extended silent treatment of her guilt-consumed fiancé feels more like a scriptwriting contrivance than an organic development of what we've seen up to that point.

But there's no mistaking the skill with which sometime video-artist Loktev and her cinematographer Inti Briones (also one of two camera-operators) combine the couple's quiet movement towards reconciliation — Dato's presence providing a wild-card element — with their arduous physical trek through Georgia's wild landscapes.

Though flawed, The Loneliest Planet is confidently handled and commendably audacious in its deployment of repetition and duration though these techniques are used to such an extent that many viewers may regard the near two-hour picture as another sort of “expensive trip nowhere.”

If nothing else, it does represent a startling change of mood and pace after the frenetically teeming city locations of the claustrophobically suspenseful terrorist character-study Day Night Day Night. Overall The Loneliest Planet isn't any more satisfying than its wildly different predecessor but does confirm that the 42-year-old Loktev, while still some way from the finished article, remains a filmmaker to watch.

Venue: Locarno Film Festival
Production companies: Flying Moon, Parts and Labor, Wild Invention
Cast: Hani Furstenburg, Gael Garcia Bernal, Bidzina Gujabidze
Director/screenwriter: Julia Loktev
Based on a short story by: Tim Bissell
Producers: Helge Albers, Marie-Therese Guirgis, Lars Knudsen, Jay Van Hoy
Executive producers: Dallas Brennan, Shelby Alan Brown, Rabinder Sira, Chris Gilligan, Hunter Gray, Gregory P Shockro
Director of photography: Inti Briones
Production designer: Rabiah Troncelliti
Costume designer: Rabiah Troncelliti
Music: Richard Skelton
Editors: Julia Loktev, Michael Taylor
Sales: The Match Factory, Cologne
No rating, 113 minutes

More Links:


VIDEO: "Live@Twilight" #7 with TeTe Noise (youtube.com)



(youtube.com) TeTe Noise: I don't have any philosophy, but all my life I've dreamt that i can fly, and that I know what it means to fly. In lots of dreams I leave earth. I often dream that I'm in a surrounded by people in tuxedoes, holding drinks in their hands, and I know I could shut them all up in one go. They don't want me there.Then I'm on tiptoes and I let myself go, I just take off and I end up on the ceiling. And then ... I swoop down to the floor and fly up again, and everyone says, "Oh!" Then I turn elegantly at the wall. I dream that the people are all speechless, watching me, a man, fly. Or I dream that I'm flying over mountains. That's a classic. My Music has shown it from the start. In the studio I close my eyes, I ave my hand on the fader, and I try to form the sounds. I send them through the speakers like a bird flying. That's not a philosophy, more like primitive dream to make the music fly because I'm flying.

Soundscapes:
vimeo.com/tetenoise

PODCAST: Uni-Radio Passau - Auslandsspionage - Georgien [საქართველო] (soundcloud.com)

(soundcloud.com) first live show: Auslandsspionage [georgia] - Saturday 15.12.2012 - 20.00
cet @ campus-crew passau

Wir waren in der ersten Ausgabe der Auslandsspionage in Georgien unterwegs und haben die Musikszene dieses kleinen Kaukasuslandes untersucht. Mit dabei ist natürlich viel aktuelle Musik aus den verschiedensten Bereichen, ein Interview mit dem Musiker Lado aus Tbilisi, ein Beitrag über georgische Volksmusik, acht Lektionen "Crashkurs Georgisch" und natürlich ganz viel Wein, den wir mit unseren Studiogästen Nana und Keti getrunken haben.

Playlist der Sendung:

"Künstlerkollektiv" mit "Sistema unda daingres"


Das war eine Sendungsaufzeichnung vom 15.12.2012 mit den reizenden Moderatoren Nico (Nico Hilebrand-Thorbecke) und Magnus (Schlagbaumi).

Unsere Heimat ist www.campuscrew-passau.de
Bis zum nächsten Mal hoffentlich und haltet die Ohren steif!
Eure Auslandsspione


WISSENSCHAFT: „Der neue Kaukasus beginnt an den Universitäten“. Von Tanja Eisenach (idw-online.de)

(idw-online.de) Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Giorgi Khubua, georgischer Gastprofessor an der Universität Bamberg, hält die Entwicklung einer gemeinsamen kaukasischen Identität nach dem Vorbild Europas für den erfolgversprechendsten Weg zur dauerhaften Friedenssicherung. Den Beginn eines solchen Prozesses sieht er in wissenschaftlichen Kooperationen, wie sie beispielsweise die Universität Bamberg in Form eines Kaukasus-Kompetenzzentrums realisieren will.

Giorgi Khubua hat sein ganzes berufliches Leben an Universitäten verbracht und eine rein akademische Karriere eingeschlagen. Er studierte Jura in Tiflis und kam für Forschungsarbeiten zum ersten Mal mit 30 Jahren nach Deutschland. Seitdem lehrte und forschte er an Universitäten in Tiflis, Speyer, Heidelberg, Hannover, Jena und München. Von 2006 bis 2010 war Giorgi Khubua Rektor der Staatlichen Universität in Tiflis und damit vornehmlich mit administrativen Aufgaben betraut – „mit der Gefahr der wissenschaftlichen Dequalifikation“, wie er zugibt.

In der Zeit seines Rektorates gab es auch erste Kontakte zwischen ihm und der Bamberger Universitätsleitung. Als Rektor kämpfte er für die Freiheit der Wissenschaft: Die Universität Tiflis wahrte Distanz zur Politik, es gab kritische Veröffentlichungen der Professoren. „Die Universität darf keine Zweigstelle der Politik sein“, fordert der Wissenschaftler. Er ist sich bis heute nicht sicher, ob es diese Haltung war, die seine Karriere in Georgien beendete. „Vielleicht waren wir zu idealistisch. Nach den Wahlen und der Rosenrevolution 2003 haben wir gehofft, Georgien würde sich an demokratischen Standards nach europäischem Vorbild orientieren.“

2010 gab es verschiedene Vorwürfe gegen seine Person. Khubua versuchte zwar zunächst, seinen und vor allem den guten Ruf der Universität zu schützen, die sich auch zu Sowjetzeiten für Freiheit und Unabhängigkeit eingesetzt hatte. Die Professoren standen zu ihm. Trotzdem trat er unter politischem Druck gegen ihn und seine Familie im August 2010 als Rektor zurück, ein Jahr später wurde ihm auch sein Lehrstuhl entzogen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete er bereits an der Universität in Jena, finanziert durch Stipendien der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, des DAAD und der Volkswagenstiftung. Seit August 2012 ist er Gastprofessor am Institut für Geographie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, wo er das Wintersemester 2012/13 lehrend und forschend verbringend wird.

„Von dem, was man heute an den Universitäten denkt, hängt ab, was morgen auf den Plätzen und Straßen gelebt wird“

An seinem Glauben an die Wissenschaft konnten weder die Vorwürfe noch der politische Druck etwas ändern. Für Khubua ist eine wissenschaftliche Kooperation die Grundlage für politische Zusammenarbeit in der konfliktträchtigen Region Kaukasus, in der unterschiedlichste religiöse, ethnische und politische Interessen aufeinanderprallen und immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen führen. Seine politische Vision: die Entwicklung einer gemeinsamen kaukasischen Identität. „Im Moment steht die nationale Zugehörigkeit und Ethnozentrismus im Vordergrund.“ Die aktuellen Herausforderungen können die Nationalstaaten allein jedoch nicht lösen, dafür seien sie zu klein: Demokratie etablieren, Militärkonflikte vermeiden, Korruption bekämpfen, wirtschaftliche Stabilität schaffen. „Für die Politik ist es jedoch unpopulär und ein sehr unsympathischer Gedanke, eigene Souveränität aufzugeben, um eine regionale Institution zu gründen, die über den Nationalstaaten steht.

Der Wissenschaftler denkt dabei an eine Institution wie es die EU für Europa war. „Auch wenn das fast wie eine politische Utopie klingt.“ Für eine regionale Kooperation sei zuerst eine kritische Selbstreflexion der beteiligten Länder notwendig, und die könne am besten innerhalb der Wissenschaft beginnen. „Denn Wissenschaft ist mobiler, dynamischer und nicht der politischen Konjunktur unterworfen“, erklärt Khubua. „Der neue Kaukasus beginnt an den Universitäten. Schon der spanische Philosoph José Ortega y Gasset erklärte: Von dem, was man heute an den Universitäten denkt, hängt ab, was morgen auf den Plätzen und Straßen gelebt wird.“ Wenn der Diskurs erst einmal gestartet sei, werde er in Bewegung bleiben, auf wissenschaftliche Kooperation werden Kooperationen in weiteren Feldern folgen.

Kaukasus-Kompetenzzentrum in Bamberg

Doch damit eine solche wissenschaftliche Kooperation gelingt, braucht es neutrale Dritte – eine deutsche Universität wie Bamberg beispielsweise. Die Universität plant deshalb, ihre Kooperationen im Kaukasus zu intensivieren. Im September 2012 war eine Bamberger Delegation in Kutaisi (Georgien), um weitere Vorbereitungen für deren Masterstudiengang European Studies zu treffen: Georgische Studierende werden nun voraussichtlich ab dem Wintersemester 2014/15 ein Auslandssemester in Bamberg absolvieren. „Wir haben ohnehin vorhandene Module für diesen Studiengang ausgewiesen und bekommen dafür Austauschstudierende und damit auch Austauschplätze“, erklärt der Vizepräsident für Lehre und Studierende, Prof. Dr. Sebastian Kempgen.

Auch mit Eriwan (Armenien) soll ein Austauschprogramm vor allem im Bereich Geschichte, Politik und Kultur aufgebaut werden. Prof. Dr.-Ing. Rainer Drewello, Direktor des Instituts für Archäologie, Denkmalkunde und Kunstgeschichte an der Universität Bamberg, ist darüber hinaus gefragter Fachmann für Restaurationsvorhaben an Weltkulturerbestätten in Armenien. Das größte Projekt wird aber ein Kompetenzzentrum für die Region Kaukasus in Bamberg sein. „Im Augenblick diskutieren wir ganz unterschiedliche Kooperationsformen, zwischen einzelnen Instituten, wie z.B. Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft oder Germanistik bis hin zu einem gemeinsamen Area-Studies-Studiengang“, resümiert der Vizepräsident. Dabei wolle man die vornehmlich linguistischen Kompetenzen, die bereits an anderen Universitäten etabliert sind, nicht duplizieren, sondern eine interdisziplinäre Kombination aus Sprach-, Geschichts- und Kulturstudien anbieten, die mit geographischem, politischem, wirtschaftlichem und sozialwissenschaftlichem Verständnis für die Region angereichert wird.

Auch die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) soll mit ihren Möglichkeiten einbezogen werden. „Konkurrierende Projekte an anderen bayerischen Universitäten sind nicht in Sicht“, gibt Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert seine Einschätzung wieder. Ein Stellenwunsch sei beim bayerischen Wissenschaftsministerium hinterlegt, denn: „Ohne zusätzliche Ressourcen geht es im Augenblick nicht. Erst wenn die großen Studierendenjahrgänge die Universität verlassen haben, ergibt sich unter Umständen eine Möglichkeit, neue Bereiche auch mit eigenen Ressourcen zu stärken“, so der Präsident. Die Universität Bamberg bringe jedenfalls für das Vorhaben beste inhaltliche Voraussetzungen mit, da sie mit den Fächern Slavistik, Turkologie und Iranistik bereits die Nachbarregionen abdecke.

Das bestätigt auch Giorgi Khubua, und er ist sich sicher: „Dies alles kann helfen, eine kaukasische Identität zu schaffen“. Die wäre dann zwar künstlich konstruiert – das sei die europäische aber ebenfalls. „Ich fühle mich noch nicht als Kaukasier, sondern als Georgier. Aber der europäische Gedanke gibt mir Hoffnung für den Kaukasus.“

Kontakt:
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Tanja Eisenach, Pressereferentin
Kapuzinerstraße 16
96047 Bamberg
Tel. +49 (0) 951 / 863 1023
Ansprechpartner: Prof. Dr. Giorgi Khubua 
Tel.: 0176-32475521 

Tuesday, December 18, 2012

ARTICLE: Grand Designs on Hold in Georgia. By Nino Gerzmava

(iwpr.net) Plans for whole new city shelved, but port may yet be built.
By Nino Gerzmava - Caucasus
CRS Issue 669, 14 Dec 12

Georgia’s new government has placed all of President Mikhail Saakashvili’s ambitious infrastructure plans on hold. Thousands of people have been put out of work while the administration reviews the economic rationale for a range of projects including an all-new city. 
 
Prime Minister Bidzina Ivanishvili’s administration argues that many projects like building a city called Lazika are too far-fetched to go ahead.

Deputy Economy Minister Dmitri Kumsishvili says the government will still push ahead with plans to develop tourism and industry, although projects in these sectors also need to be looked at.

“Tourism is one of the main priorities for the Georgian government. The projects that are on hold will be re-examined with regard to cost and effectiveness,” he said. “Our first step will be to create a council of consultants to study the tourism sector and present recommendations.”

It was just a year ago that Saakashvili unveiled plans for Lazika, which he promised would be Georgia’s second city with a population of half a million, and the major gateway on the Black Sea. Apart from the residential homes, shops and official buildings that would be required, Lazika was to get a port larger than the existing ones at Poti and Batumi. (See Georgian Leader Unveils Grand City Plan.)

Three years earlier, Saakashvili launched resort projects at Anaklia and Ganmukhuri by the sea, and at Mestia in the Caucasus mountains.

Along a two-kilometre seafront at Anaklia, workers rapidly built a promenade, hotels, swimming pools, restaurants, a concert hotel, a yacht club and a 500-metre bridge over the mouth of the River Inguri. Mestia got a ski centre, hostels, a new bridge and 130 km of road for access.

The construction boom created a lot of new jobs – 3,000 in the Samegrelo–Zemo Svaneti region, according to provincial governor Alexander Kobalia.

“For years, we sat at home with nothing to do,” Anaklia resident Goga Gerantia recalled. “At least recently we’ve been able to breathe a little. Some people worked as builders, others opened shops, and some of my neighbours got jobs in hotels and restaurants.

“In Samegrelo, where no one had laid one brick on top of another for decades, they built a whole resort. People were hoping for a better future.”

President Saakashvili’s party lost a parliamentary election on October 1, leaving the government in the hands of billionaire Ivanishvili’s Georgian Dream coalition.

A constitutional reform is in train to make the prime minister and parliament more powerful than the president, and as a result Saakashvili is left unable to force through his pet projects.

A wave of unemployment has hit Samegrelo–Zemo Svaneti, where much of the work was focused.

“A few months ago, Anaklia, Ganmukhuri and Mestia were flourishing,” Levan Konjaria, chairman of the town council in Zugdidi, the centre of Samegrelo-Zemo Svaneti, said. “Now there’s just a few cows wandering around. The building work has stopped. This region needs attention, or all that work will have been in vain.”

Visiting the region on December 4, Saakashvili expressed regret that the projects had been frozen. He put the number of people who had lost their jobs at 6,500 people.

“You can’t sacrifice work on which so many families depend just to spite one man,” he said. “Forget that it was Saakashvili’s idea, say the idea came from the prime minister or someone else, but just build.”

He stressed that Lazika was still a good idea. “Forty-five per cent of Georgia’s population lives in villages. We need a new urban centre that offers people job opportunities,” he said.

Most of the building companies under contract have declined to speak to the press, with some saying they are under investigation by state prosecutors.

Soso Keidia, one of the founders of the Sunny construction firm, said its director had been arrested.

“No one wants to say anything. Everyone is awaiting the next steps taken by the new government,” he said. “Over 1,000 Sunny workers on big building projects in the new resort zone have been thrown out into the street as work stop for an unknown period.”

Saakashvili alluded to the investigations during his visit, saying, “Even local government is feeling the pressure from prosecutors. It is being asked why it spent money on building Lazika.”

He insisted, “This money was spent because I ordered it. I did this, and whatever they say, I will finish the job.”

Even if Lazika is dead as a concept, the port facilities may yet see the light of day.

“Building a city is absurd, but as for a port, that’s more realistic,” Ivanishvili said. “But right now, I don’t have a precise project or a precise answer.”

David Narmania, the minister for regional development and infrastructure, said discussions on the port were still going on, even though work on it was suspended.

“Negotiations are taking place with investors about building a port,” he said.

Nino Gerzmava is an IWPR-trained journalist in Georgia.

MUSIC: I want you. By Irakli Charkviani (youtube.com)



Irakli Charkviani (Georgian: ირაკლი ჩარკვიანი) (November 19, 1961 -- February 24, 2006) was a Georgian poet, prose writer, and musician, lately known under his pseudonym Mefe (მეფე, "The King"). Charkviani was known for his eccentric image and poetry, and for eclectic music, which spanned alternative rock, electronic music and hip hop.

Charkviani was born into an élite family in Tbilisi, the capital of then-Soviet Georgia. His father, the journalist and diplomat Gela Charkviani is Georgia's current ambassador to the United Kingdom, and grandfather Candide Charkviani was the first secretary of the Central Committee of the Georgian SSR Communist Party from 1938 to 1952. His greatgrandfather was a prominent Georgian artist Mose Toidze.

Charkviani graduated from the Department of Western European and American Literature, Tbilisi State University. His debut in 1976, with the indie rock project Arishi, passed unnoticed, but the later band Taxi had a greater success and recorded the homonymous album in 1988. In the 1980s, several of Charkviani's lyrics and short stories, noted for their rebellious character, were published in Georgian literary press. Early in the 1990s, Charkviani emerged as one of the leading artists on Georgia's alternative and electronic scene. Leading the projects Children's Medicine (1991-2), and Georgian Dance Empire (1993), he performed throughout Georgia as well as abroad, particularly in Moscow and Eastern Europe. Charkviani's debut solo-album Svan Song was recorded in Germany in 1993 and proved to be a significant influence on the Georgian alternative music of the 1990s. He composed music for the feature film "Orpheus's Death" in 1995 and went on to record his second album Ap'ren in 1997, followed by the single Sakartvelo in 1999 and the albums Amo and Savse in 2001 and 2004, respectively. Around the same period, he chose the pseudonym of Mefe, meaning in Georgian "the king". Charkviani also authored several poems, stories and a novel, but his music remained the principal source of his popularity.

He died, reportedly of "heart problems",[1] at his home on February 24, 2006, leaving several unpublished songs which were subsequently released as the album Dzirs Mefe ("Down with the King") in 2007.


Monday, December 17, 2012

DIALOG: The Potsdam Process – towards freedom, peace and prosperity in the South Caucasus (fnf-europe.org)

(fnf-europe.org) This year we launched our “future of Europe” series with an event on the definition of freedom in the member states. The concept of freedom, which we too often take for granted in the West, has a variety of definitions. It is a precious and volatile concept and too easily do those succeed, who want to restrict freedom. A delegation of leading representatives of ALDE member parties and media as well as economic experts from the South Caucasus shared their first-hand experience with representatives of the EU institutions and European liberals in Brussels.

The seminar took place in the framework of the “Potsdam Process”, a regional platform that has been facilitated by the Friedrich-Naumann Foundation for Freedom in order to provide a platform for dialogue to those in the South Caucasus who want to strengthen regional cooperation in order to promote freedom, peace and prosperity in the region.

Following initiatives by the ALDE Party directed towards the South Caucasus, including the party council in Yerevan earlier this year, Philipp Hansen, Head of Political Unit at the ALDE Party greeted the delegation and emphasized the importance of regular communication in order to stay aware of the individual needs of the ALDE Party members. During the meeting with Sir Graham Watson MEP, the group praised the success of the liberal campaign on political freedoms in the context of the Eurovision Song Contest which achieved the release of a number of political prisoners in Azerbaijan. Sir Graham stressed the need for the intensification of people-to-people exchanges in the region as well as trade and partnership agreements in order to help catalyze change in the region.

Hans von Baalen MEP, President of Liberal International, acknowledged the uniqueness of the three states, adding that he appreciates the added value and diversity that the South Caucasian member parties give to the ALDE Party. However, he identified the lack of a coherent idea in the EU about the South Caucasus as one of its primary problems – instead of treating Azerbaijan, Armenia and Georgia as three independent countries, they are lumped together. This overly simplified approach leads to conflicting messages being sent by the different EU institutions.

Denis Daniilidis, from the European External Action Service and Peter Stano, Spokesman of Commissioner Füle, agreed that the EU must do its best to speak with one voice with regards to the countries in the South Caucasus. They reiterated the importance of hearing frank assessments from the region in order to adapt the EU’s neighborhood policy towards the region in order for it to be truly a catalyst for positive change.

This view was echoed by Gerben-Jan Gerbrandy MEP. As a member of the EURONEST Parliamentary Assembly, a parliamentary forum to promote political association and further economic integration between the European Union and the Eastern European Partners, he stressed that he and his fellow MEPs want to help, but rely on trustworthy information to do so. “Delegation visits, such as this one, are an invaluable in that they allow both sides to connect on a personal level,” he said “which allows for continued information exchange between trusted and reliable sources.”

Reliable information can only be obtained through personal networks, Amanda Paul, Expert on the South Caucasus and Programme Executive at the European Policy Centre, confirmed. Also volatile is the topic of Nagorno-Karabakh, which after twenty years is still the greatest threat to security in the region. Particularly the EU must pay closer attention to this issue, but due to its lack of realpolitik- interest, the EU lacks a strategy for the region, Paul explained. It is a shame that the EU does not recognize the three countries in the South Caucasus as the attractive potential market it is, a participant interjected. “We need the EU,” he continued, “since our elites have no political will to promote true change. We live in societies where free speech and liberty are only words without meaning.”

Security and Defense expert, Macin Wróblewski from the Permanent Representation of Poland to NATO, agreed that it is a priority for the region to deal with its unresolved territorial issues, including the issues of internally displaced people and giving a voice to the sidelined Karabak-community.

Paul pointed out that the cases of the Arab Spring countries showed that dictatorships are not sustainable and that the countries in the South Caucasus should not rely on outside pressure, but as in the Arab Spring countries, society must bring change from within and people must go to the streets for what they believe in. One member of the delegation responded that “we [from the South Caucasus] don’t want to be an additional problem for the EU, but we must implore the EU not to shake hands with dictators and make concessions towards authoritarian regimes. Otherwise people will stop believing in European values.”

For more information about the Potsdam Process and our work in the region, please visit the Website of our FNF South Caucasus Office.

Susan Schneider

LITERATUR UND KUNST: Mirza Fatali Achundov - Ein kaukasischer Aufklärer . Von Eva-Maria Brandstädter und Rasim Mirzayev (nzz.ch)

Eine steinerne Erinnerung an Mirza Fatali Achundov, aufgenommen 1961 in Baku.
Mirza Fatali Achundov, 1961 in Baku

(nzz.chDer aserbeidschanische Aufklärer, Islamkritiker, Alphabet-Reformer, Philosoph und Literat Mirza Fatali Achundov (1812–1878) ist beinahe in Vergessenheit geraten. Er hat eine bedeutende Rolle in der Reformdiskussion unter muslimischen Gelehrten im 19. Jahrhundert gespielt.

Der eine oder andere mag einmal auf die 1851 veröffentlichten «Lieder des Mirza-Schaffy» des Kaukasusreisenden Friedrich Bodenstedt gestossen sein, einen der grössten deutschsprachigen Bucherfolge (später als Pseudoübersetzung enttarnt). Doch nicht einmal Bodenstedt konnte wissen, dass sich hinter seinem Protagonisten der Lehrer eines bedeutenden aserbeidschanischen Schriftstellers und Aufklärers verbarg.

Dolmetscher im Dienst des Zaren

Es war eine rückständige Welt im muslimischen Teil Transkaukasiens, in die Mirza Fatali Achundov am 12. Juli 1812 geboren wurde. Seine Mutter war die Nichte eines Gelehrten aus Scheki, der alten Handelsstadt an der Seidenstrasse, sein Vater ein iranischer Beamter, der Persien hatte verlassen müssen und als Kaufmann sein Auskommen fand. Nach der religiösen Ausbildung sollte der Sohn ein schiitischer Geistlicher werden. Doch dann machte er die Bekanntschaft des Dichters Mirza Shafi Vazeh in Gandscha, der ihn in persischer Kalligrafie unterrichtete. «Mirza Fatali, was willst du werden?», wurde der junge Achundov von Vazeh gefragt, und er antwortete: «Mullah.» «Also ein Heuchler und Scharlatan», entgegnete Vazeh. «Verschwende dein Leben nicht unter diesen abscheulichen Menschen, such dir besser einen anderen Beruf.» Die darauf durch Vazeh gewährten Einblicke in die Welt der islamischen Kleriker bewirkten einen vollkommenen Richtungswechsel in Achundovs Berufsabsichten.

Achundov zog 1834 nach Tiflis, lernte Russisch und trat eine Stelle im Dienste des Zaren an – als Dolmetscher für orientalische Sprachen in der Kanzlei des Barons Rosen, des russischen Statthalters in Tiflis. Die Zeiten waren damals wie heute unruhig im Kaukasus, denn im Norden tobte immer noch der grosse kaukasische Krieg, in dessen Verlauf das Russische Reich die muslimischen Bergvölker zu unterwerfen suchte. Obwohl Achundov seinen Dienst äusserst gewissenhaft versah, wurde er dennoch von Zeit zu Zeit denunziert. Gegenüber «Orientalen», mochten sie noch so gut arbeiten und sich stets loyal verhalten, konnten die russischen Vorgesetzten ihr tiefes Misstrauen nie ganz überwinden. Doch behielt er die Anstellung über Jahrzehnte – wobei er sich unermüdlich weiterbildete, vor allem in der westeuropäischen Kultur, Literatur und Philosophie.

Nebenbei schrieb er und setzte Meilensteine: die ersten Theaterstücke des islamischen Orients und die erste Prosa nach europäischer Art. Tiflis, die aufblühende Hauptstadt des Gouvernements Georgien, bildete dazu mit Museen, Theater und Bibliotheken ein ideales Umfeld. In den Salons begegneten sich neben Russen und Armeniern, die den Hauptanteil der Bevölkerung ausmachten, Georgier, europäische Händler und Reisende, Christen, Juden und Muslime.

Der Dichter Yakov Polonski beschreibt Achundov als einen «sympathischen, gebildeten, unbestreitbar klugen und interessanten Gesprächspartner», der in der russischen Gesellschaft gern empfangen wurde. Achundov pflegte enge Kontakte zu den verbannten – weil die Zarenherrschaft ablehnenden – Dekabristen wie dem Schriftsteller Alexander Bestuschew-Marlinski und dem Dichter Alexander Odojewski, aber auch zu georgischen und armenischen Schriftstellern oder seinem Landsmann, dem fortschrittlichen Gelehrten Abbasgulu Bakichanov.

Ein «tatarischer Molière»

Achundov, dessen Ermahnungen und Reformvorschläge für alle Lebensbereiche bei seinen muslimischen Brüdern nur wenig Gehör fanden, gab das 1845 in Tiflis eröffnete Theater neuen Auftrieb. Möglichkeiten, ein kritisches Bewusstsein zu wecken, sieht er vor allem im Medium des Theaters und in demjenigen des Romans gegeben. Wenige Jahre später legt er die ersten seiner sechs Komödien vor, und das deutsche «Magazin für die Literatur des Auslandes» notiert 1852 in einer ausführlichen Rezension überrascht das Auftauchen eines «tatarischen Molière».

Achundov nimmt sich der alltäglichen Probleme seines Volkes an – in der Sprache dieses Volkes. Seine satirischen Spitzen richten sich gegen tyrannische Despoten, bigotte Mullahs, unbelehrbare Frauen, betrogene Einfaltspinsel, gegen Aberglauben und raffgierige Scharlatane – immer im Dienste des Fortschritts und der Befreiung des Einzelnen, nicht zuletzt der Frauen, aus ihrer rechtlosen Existenz. Nachdem seine Komödien auch in der Türkei und in Iran erschienen sind, wird Achundov in seiner Korrespondenz nicht müde, auf den Wert des Theaters für die «Aufdeckung der Laster einer Gesellschaft» hinzuweisen.

Ein Herzensanliegen ist ihm die Reformierung des arabischen Alphabets. Er will eine lateinische Schrift, die den sprachlichen Anforderungen der Turksprachen gerecht wird. Damit, so hofft er, werde die hohe Analphabetenrate vermindert und der Bevölkerung ein einfacherer Zugang zu europäischer Wissenschaft, Literatur und Philosophie eröffnet. Beinahe zwanzig Jahre kämpft er ebenso unverdrossen wie vergeblich darum; zuletzt muss er auf die Realisierung seiner Ideen durch künftige Generationen setzen: «Dann wäre mein Ziel erreicht, und ich kann ganz beruhigt sein, obwohl ich diese erfreuliche Zeit nicht mehr erleben werde.» Erst rund sechzig Jahre später wurde das lateinische Alphabet in Aserbeidschan eingeführt, aber noch bevor die Türkei dasselbe tat.

«Die Menschen befinden sich in einer Lage», schrieb er, «die nur beweint werden kann.» Antrieb für seinen beharrlichen Kampf gab ihm eine tiefe Liebe zu seinem Volk: «Wenn auch die ganze Welt gegen mich sein wird, werde ich keinesfalls meine Ideen aufgeben, sondern meine Arbeit verzehnfachen.»

Die Kritik des Aufklärers Achundov richtete sich gegen Rückständigkeit, grausame Willkürherrschaft, religiösen Fanatismus, «barbarische» Sitten und die Ahnungslosigkeit der Bevölkerung. Die Gedanken, die der englische Philosoph John Stuart Mill zur Freiheit entwickelt hatte, verwandelte Achundov sich an, um für die muslimische Gesellschaft persönliche Freiheitsrechte einschliesslich der freien Meinungsäusserung zu fordern, ohne die der Aufbau eines modernen Staatswesens und einer prosperierenden Wirtschaft unmöglich sei. Die Menschheit, sowohl in Asien als auch in Europa, müsse sich, so Achundov, völlig und für immer aus der religiösen Finsternis befreien und in allen Taten und Gedanken einzig von der Vernunft leiten lassen.

Den Hauptgrund dafür, dass die Europäer ihre Freiheitsrechte erlangen konnten, sah er in der Befreiung des Christentums von der Herrschaft der Kirche – und in der Aufklärung. Als überzeugter Atheist schrieb er wiederholt, dass Vernunft und Religion nicht vereinbar seien. Gleichwohl war er sich bewusst, dass es riskant und zwecklos gewesen wäre, den Atheismus zu propagieren, und setzte sich daher für eine Reformierung des Islams ein, die zugleich eine Europäisierung einschloss. Dass die westliche Zivilisation sein Ideal war, wurde ihm von seinen Kritikern vorgeworfen. Auch seine um Reformen bemühten Nachfolger unterschieden sich in diesem Punkt von Achundov und setzten die Akzente anders.

So befürwortete der Begründer des Pantürkismus und Hauptideologe der ersten aserbeidschanischen Republik (1918–1920), Ali Bey Hussein Zade, als Bewunderer Martin Luthers zwar einen reformierten Islam, betrachtete ihn jedoch gleichwohl als wichtigen Bestandteil einer nationalen Identität. Unter Europäisierung verstand er eher die Übernahme der Errungenschaften des technischen Fortschritts als die der geistig-moralischen Werte. «Wenn wir nicht rechtzeitig die modernen, zivilisatorischen Errungenschaften erlangen werden, die von europäischen Köpfen erfunden wurden, dann werden wir sicher alle bald in ihren Mägen landen» – so hellsichtig-kraftvoll formulierte er seine Warnungen.

Achundov dagegen, im persönlichen Umgang zwar niemals die religiösen Gefühle seines Gegenübers verletzend, kannte in seiner harschen Kritik des Islams kein Pardon und überforderte damit seine Zeitgenossen völlig. Etwa als er den Propheten mit Blick auf dessen Heirat Zainabs, die vordem die Frau seines Adoptivsohnes gewesen war, als Lüstling darstellte. Dass Mohammed dazu von Allah die Erlaubnis erhalten habe, gibt Achundov Anlass zu beissendem Spott: «. . . als habe Allah nichts Besseres zu tun, als sich ständig um die sexuellen Wünsche des Propheten zu kümmern!»

Wirkungsgeschichte

Viele seiner kritischen Schriften schrieb Achundov in der aserbeidschanischen Sprache Aseri und, um auch das iranische Publikum zu erreichen, in Persisch. Aserbeidschan betrachtete er als Teil des persisch-islamisch-türkischen Kulturraumes, in dem er auch seine eigene Identität verortete. Ein Beispiel sind die fiktiven «Briefe des indischen Prinzen Kemal al-Dowleh» aus dem Jahre 1865. Um sich nicht selbst zu gefährden, tritt Achundov nur als vorgeblicher Übersetzer auf. Die darin propagierte materialistische Weltsicht und geradezu feindselige Islamkritik scheinen ihm nach eigener Einschätzung effektiver als eine ganze Armee, um «die Fundamente des Islams zu erschüttern». Das Vorhaben, die Briefe mithilfe des fortschrittlichen persischen Botschafters Yusuf Khan Mostashar al-Dowleh in Paris drucken und dann verbreiten zu lassen, wurde nie in die Tat umgesetzt.

Kurz darauf zog mit Achundovs Schrift «Kritika» die moderne Literaturkritik in Iran ein. Seinen gleichfalls literaturkritischen «Brief» an den Herausgeber einer iranischen Zeitung begann er mit der Feststellung, dass das Bild einer Moschee als Symbol der iranischen Nation unpassend sei, da es Moscheen in allen islamischen Ländern gebe. Von dem Adressaten wenig begeistert aufgenommen, konnte der Text gleichwohl ein Eigenleben entwickeln und seine Anhänger unter fortschrittlichen iranischen Literaten finden. Heute sind Achundovs Schriften in Iran verboten.

Nach Achundovs Tod am 27. Februar 1878 konnte die Familie drei Tage lang keinen Geistlichen finden, der bereit war, ihn nach islamischem Ritus zu beerdigen. Der Reisende wird zumindest in Aserbeidschan indes immer wieder auf Mirza Fatali Achundov treffen. Strassen, Denkmäler, Parks und vor allem die nach ihm benannte Staatsbibliothek in Baku erinnern an den grossen Sohn des Landes und lassen ahnen, dass er – neben Ölboom und anderem – seinen Anteil daran hat, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung säkular und westlich orientiert ist.

Dr. Rasim Mirzayev, geboren in Zakatala (Aserbeidschan), ist Orientalist, Journalist und Buchautor. Seit 2000 lebt und arbeitet er in Deutschland. Er hat über die Aufklärung in Aserbeidschan doktoriert und lehrt unter anderem an der Humboldt-Universität zu Berlin. Eva-Maria Brandstädter ist Journalistin mit Schwerpunkt Kaukasus, den sie oft bereist.