Saturday, March 09, 2013

BUCH: Der Garten der Dariatschangi. Von Otar Tschiladse (matthes-seitz-berlin.de)

Gebundene Ausgabe: 1008 Seiten
Verlag: Matthes & Seitz Berlin (28. Mai 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3882210303
ISBN-13: 978-3882210309

"Mein Buch", sagte Tschiladse über seinen ersten Roman von 1973, "zeigt Medea, wie sie bis zum Eintreffen der Griechen war: ein gewöhnlicher lebendiger Mensch, ohne alles Magische. Sie vermag zu lieben und begeht um der Liebe willen Taten, für die sie später leiden muss." Otar Tschiladse erzählt in diesem gewaltigen Roman über die sagenhafte Medea aus der ungewöhnlichen Perspektive der eroberten "Barbaren", der Bewohner der antiken Kolchis (dem heutigen Georgien). Er verwendet dabei die uns aus der griechischen Überlieferung bekannten mythologischen Stoffe und Gestalten, erzählt sie jedoch als Geschichten aus einem gewöhnlichen Alltag, dass sie unser aller Geschichten sein könnten. Der Garten der Dariatschangi schildert elementarste menschliche Leidenschaften: Liebe und Hass, Selbsttreue und Opportunismus, Stolz und Demut, aber auch Demütigung, Gewalt und Duldsamkeit. So lotet Tschiladse die verborgensten Winkel der Seele aus und verleiht seinen Figuren eine große menschliche Dimension. 

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(matthes-seitz-berlin.de) Otar Tschiladse, geboren 1933 in Sighnaghi, gilt als wichtigster georgischer Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens engagierte sich der Lyriker, Dramatiker und Prosaautor für eine Eigenständigkeit Georgiens, gegen die fast zweihundertjährige Übermacht russischen, später sowjetischen Einflusses. Tschiladse, ein Klassiker der Weltliteratur, der in den 90er Jahren zweimal für den Literaturnobelpreis nominiert war, galt bis zu seinem Tod 2009 als intellektuelle Autorität. Er beschäftigte sich in seiner schriftstellerischen Arbeit insbesondere mit den antiken Mythen und der kulturellen Anbindung Georgiens an Europa. Anknüpfend an die europäische Erzähltradition entfaltete er in seinen von einer eigenwilligen, poetisch-assoziativen Sprache geprägten Prosawerken einen epischen Atem, der in seinem Bild- und Symbolreichtum an Marquez' magischen Realismus erinnert. Seit 1980 (›… dass mich totschlage, wer mich findet‹) werden seine ausgreifenden, Welt schöpfenden Romane ins Deutsche übersetzt.
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